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Herbert Hindringer - 24. Mai 2015 22:25 Uhr



Im Inneren eines Wals



Lenke dich
ab von dem

Schmerz der Wahrheit mithilfe der Schmerzen auf der
Außenseite eines Nahtoderlebnisses, die Haut ist jetzt

wie ein Aufkleber, der sich nicht rückstandslos
entfernen lässt, du bist durchgeschwitzt bis auf

die Knochen, deren Abkehr vom Fleisch
das jetzt ohne letzten Willen auskommen

muss, und die mangelnde
Korrespondenz mit dem
eigenen Mundwerk, sind

die Fehlfunktionen, die der Chor der Stimmen
begreifen muss, ohne irgendeinen Glauben zu
wecken, du willst nicht kämpfen müssen, dies

Wesen ist so riesig und doch bist du
so eng umschlossen, wie es nur geht
in der Welt, von Mauern, bestehend

aus
der

Entfernung zu deinem Leben
deine Fingernägel stecken in
einer Masse aus Massenmord

man könnte tausend Stufen ins Dasein dieser Kreatur hinaufsteigen
bis der Kopf den Ausblick ins Nichts hat, selbst ein Sturz wäre hier

nur Spucke, keine Knochen zerbrechen so weich, vom Bus
dieses Leibs durch die Dunkelheit gebracht, ans todsichere

Ziel, an den Ausstieg der Nacht, die so menschenleer, was
waren nur deine letzten Worte, fragt die letzte Stimme dich

vielleicht mein

vielleicht Gott

vielleicht warum

vielleicht habe

vielleicht ich

vielleicht dich

vielleicht verlassen

kein Psychodramatiker gelangt mehr in diese Gegend
von Unglück, kein Behältnis hat je tiefer das Äußerste

enthalten
nimm die

Nachfolge von Erinnerungen ernst
den Gestank, der Wunderheilungen

unmöglich macht, den Lärm, der rückwirkend in
die Geschichte deines Lebens platzt, während der

Fußboden in deinem nackten Fuß versinkt
die Überstunden beginnen jetzt, mit einem

Wahnsinnsangebot, eine Kollektion von Löchern
die dir angepriesen werden, du steckst die Hände

lieber in die eigenen Wunden
als sie auf diesen Innenseiten

abzulegen, du weißt nicht, ob du reich warst oder es jetzt
wärest, in den Talkshows würdest du in Lautschrift deine
Geburt beschreiben, dieses Wunder und diesen Widersinn

nichts anderes käme dir noch über die Lippen, die
hier zerfielen am Gebet, als einmal das Maul nach

innen schnappte, um
dich in die Abgründe

unter diesem Abgrund zu ziehen
das Äußere des Wals, unendlich




Grüße an Sissy

 

Stark.

Sissy de Leu (Forummitglied) - 25. Mai 2015 15:46 Uhr


Ich gestehe, dass ich (m)ich im Bauch des Wals gern unter der Prämisse der Hoffnung sehen würde. Dass aber ein Gefühl in mir ist für das mächtige Dunkel und ein Immersein in der Gefangenschaft.
So empfinde ich es auch von dir dargelegt. Ein ganz persönliches Innen. "kein Psychodramatiker gelangt mehr in diese Gegend von Unglück".

Beeindruckend.

- 2. Juni 2015 16:48 Uhr



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