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Lars-Arvid Brischke - 3. November 2015 22:37 Uhr

was im bauch des wals zu tun ist (credo)


sitze hier / hier am meer / und verspeise / einen wal (Stephan Gürtler)


nichts ist zu tun: ist das denn müßiggang. ist das nicht dein ureigener
vergnügungspark: das hat nichts zu tun mit nichtstun - muße ist das
geht von selbst voran. fühl das wirken der organik lass dich leiten von
den eingeweiden lass dich walken durchs perpetuum der peristaltik &
versteh die höhle die du ausfüllst. freiraum nur sonst hat der bauch dir
nichts zu bieten. hör nur wie es wimmert, wummert. dieses stammeln
stimmgewirr ganz drinnen dieses malmende im ohr in dir du bist ganz
ohr ganz innerohr innerorts: zieh dir rein was du zu brauchen glaubst
& zu fassen kriegst: also spür das gurgeln, würgen, strudeln lass dich
jetzt verwöhnen nicht verwursten vom gedärm der alten schlange.
wirf ihr deine schlacken vor zum fraß. you are welcome. in der wüste
wellness pur: ist das nicht der mutter leib. vergiss wie unnütz dieses
licht ist irgendwo noch eine art utopia, ein u-boot? friss den wal doch
nicht der dich in sicherheit gebracht hat vor der grenzenlosigkeit
(deiner) setzt er grenzen rettet dich & sich: ist das gaia wo es nichts
zu filtern & nichts zu bebildern gibt. wo nichts auszuschildern ist. die
chemie ist gut gestimmt, getrimmt. sind das alles innereien & physik
wirkt hier wie überall wie immer fehlerfrei. lass dich rühren durch das
dickicht eines jeden traktes. die verdichtung wirkt wie einzelhaft. trink
dunkelheit - sie nicht rar. zweige ab von dem was fließt & was nicht
angewachsen ist. ist das nicht die beste klause eines mönches einer
strophe wenn du nichts mehr sehen sondern nur noch hören willst &
fühlen. näher kommst du keinem gott. danke diesem koloss dass er
dich verschlungen dich gerettet hat vor jeglichem unendlich. lebe nun
als parasit & ohne höhlengleichnis: hier gibts nichts zu projezieren
was dir zustößt, steht dir zu & steht zu dir & steht dir: nimm dir deinen
anteil & nimm anteil daran & verleibs dir ein wie du einverleibt bist
einem größeren. versuch nicht zu verstehen was abgeht: glaube nur
dass ohne dich nichts geht im himmel so im wasser so auf erden so
hier drinnen folgt nichts deiner logik sondern dieser: lebe wohl so gut
dass davon auch der koloss lebt.

 


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