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 Lars-Arvid Brischke - 3. November 2015 22:37 Uhr was im bauch des wals zu tun ist (credo) sitze hier / hier am meer / und verspeise / einen wal (Stephan Gürtler)
 
 
 nichts ist zu tun: ist das denn müßiggang. ist das nicht dein ureigener
 vergnügungspark: das hat nichts zu tun mit nichtstun - muße ist das
 geht von selbst voran. fühl das wirken der organik lass dich leiten von
 den eingeweiden lass dich walken durchs perpetuum der peristaltik &
 versteh die höhle die du ausfüllst. freiraum nur sonst hat der bauch dir
 nichts zu bieten. hör nur wie es wimmert, wummert. dieses stammeln
 stimmgewirr ganz drinnen dieses malmende im ohr in dir du bist ganz
 ohr ganz innerohr innerorts: zieh dir rein was du zu brauchen glaubst
 & zu fassen kriegst: also spür das gurgeln, würgen, strudeln lass dich
 jetzt verwöhnen nicht verwursten vom gedärm der alten schlange.
 wirf ihr deine schlacken vor zum fraß. you are welcome. in der wüste
 wellness pur: ist das nicht der mutter leib. vergiss wie unnütz dieses
 licht ist irgendwo noch eine art utopia, ein u-boot? friss den wal doch
 nicht der dich in sicherheit gebracht hat vor der grenzenlosigkeit
 (deiner) setzt er grenzen rettet dich & sich: ist das gaia wo es nichts
 zu filtern & nichts zu bebildern gibt. wo nichts auszuschildern ist. die
 chemie ist gut gestimmt, getrimmt. sind das alles innereien & physik
 wirkt hier wie überall wie immer fehlerfrei. lass dich rühren durch das
 dickicht eines jeden traktes. die verdichtung wirkt wie einzelhaft. trink
 dunkelheit - sie nicht rar. zweige ab von dem was fließt & was nicht
 angewachsen ist. ist das nicht die beste klause eines mönches einer
 strophe wenn du nichts mehr sehen sondern nur noch hören willst &
 fühlen. näher kommst du keinem gott. danke diesem koloss dass er
 dich verschlungen dich gerettet hat vor jeglichem unendlich. lebe nun
 als parasit & ohne höhlengleichnis: hier gibts nichts zu projezieren
 was dir zustößt, steht dir zu & steht zu dir & steht dir: nimm dir deinen
 anteil & nimm anteil daran & verleibs dir ein wie du einverleibt bist
 einem größeren. versuch nicht zu verstehen was abgeht: glaube nur
 dass ohne dich nichts geht im himmel so im wasser so auf erden so
 hier drinnen folgt nichts deiner logik sondern dieser: lebe wohl so gut
 dass davon auch der koloss lebt.
 kommentieren   Herbert Hindringer - 19. Oktober 2015 1:05 Uhr Eine kleine Nacht Nach oben in einem
 Mädchennamen wie Musik. ist Gott laut
 
 Gerücht im 19. Stock auf Autogrammjagd
 erschossen worden. und lebt er weiter
 
 bis zum Morgengrauen im 14. Stock. hat er auf
 dem Handrücken einen Glücksgriff
 
 wachsen lassen. und lässt er alle Zehennägel lackieren
 die in diesen Stufen stecken geblieben sind
 
 kann man am Ende am Ende auch seiner Weisheit sein
 und seinen Kopf wie einen Ersatzplaneten hochhalten
 
 fallen gelassen unter zwei Regen auf einmal. wer kann
 die noch unterscheiden. nach unten gehen
 
 in einer kleinen Nacht und Liebe
 als wäre sie schon unbekleidet
 
 von der Uniform, sich zu vergessen. ist es nun an mir
 mein Gedächtnis zu seinem Gedächtnis zu tun
 
 
 Kommentar (19.10.15 20:24) lesen   Lars-Arvid Brischke - 13. Oktober 2015 22:59 Uhr was ich denke (eine fingerübung für kai pohl)
 es könnte grieß sein
 es könnte schmand sein
 es könnte in der stadt sein oder auf dem land
 es könnte sahne sein
 es könnte gras sein oder reis
 es könnte keks sein
 doch es ist quark
 
 es könnte koks sein oder kokos
 kokosraspel kokosnuss kokoseis kokosmakrone
 doch es ist quark
 
 es könnte ein greis sein, verführt von einer schmierigen vettel
 doch es ist quark
 
 es könnte fies sein
 es könnte finster sein
 es könnte heiß sein
 es könnte ein hipster sein
 es könnte ein irrer sein
 es könnte ein sirren sein oder eine sirene
 es könnte schrott sein
 es könnte pervers sein
 es könnte laut sein
 es könnte geklaut sein
 doch es ist quark
 
 es könnte grazil sein
 es könnte ein spiel sein
 es könnte viel sein
 es könnte in larmoyanz versinken
 es könnte mir stinken
 es könnte der liebe gott sein
 es könnte dement sein
 es könnte zement sein oder gips
 es könnte ein schlips sein oder schnaps
 es könnte dark sein
 doch es ist quark
 
 es könnte wach sein oder hellwach
 es könnte schwach sein
 es könnte nur schein sein oder gebein
 es könnte das kinn sein oder das knie
 es könnte ein kind sein, das sich ins knie schießt
 es könnte nie dagewesen sein
 doch es ist quark
 
 es könnte schwierig sein
 es könnte gierig sein
 es könnte nie & nimmer hier sein
 es könnte ein genie sein
 oder ein schimmer
 es könnte noch schlimmer sein
 es könnte für immer sein
 es könnte ein wiedersehn sein
 oder auf nimmerwiedersehn gehn
 es könnte zwischen den zehen sein
 es könnte im kopf sein oder im arsch
 doch es ist quark
 
 es könnte verhunzt sein
 es könnte verwanzt sein
 es könnte verzwickt sein
 es könnte verhacktstückt sein
 es könnte ein schwanz sein
 oder ein tanz
 es könnte verschanzt sein
 hinter einer unüberwindlichen wand von säcken
 es könnte eine zecke sein
 es könnte kunst sein
 der fernseh- oder eifelturm
 es könnte im tunnel sein oder im park
 doch es ist quark
 
 es könnte granit sein
 doch es ist quark
 
 es könnte shit sein
 doch es ist quark
 
 es könnte graphit sein
 doch es ist quark
 
 es könnte dynamit sein
 doch es ist quark
 
 es könnte eternit sein
 doch es ist quark
 
 es könnte allein, zu zweit, zu dritt, zu viert oder zu fünft sein
 es könnte ohne alles sein
 doch es ist quark
 
 es könnte ein bürger sein
 ein kleinbürger spießbürger cheeseburger wutbürger schildbürger
 es könnte ein weltbürger sein
 es könnte noch so stark sein
 doch es ist quark
 
 es könnte mulch sein
 es könnte müll sein
 es könnte milch sein - kondensmilch buttermilch muttermilch
 doch es ist quark
 
 quark im schaufenster
 
 kommentieren   Werner Weimar-Mazur - 12. Oktober 2015 22:23 Uhr Capri es stimmt nichtwenn sie dir sagen
 dass eine lebenskrise eine chance sei
 sein leben von grund auf zu ändern
 glaube mir ich habe es probiert
 und bin nur noch tiefer abgerutscht
 jedem anfang wohnt ein zauber inne
 alles blödsinn
 du kommst nach einem absturz
 kaum wieder auf die füße
 von vorwärts rennen oder nach oben klettern
 ganz zu schweigen
 ich sage dir
 nur eines ist wahr
 Lenas haar das nach äpfeln riecht
 und im mondlicht glänzt
 wie frisch poliertes chrom
 ihre brüste die vor dir aufragen
 wie die faraglionifelsen vor Capri
 
 kommentieren   Markus Stegmann - 26. September 2015 22:16 Uhr Unsre Zwei oder drei geliehne Hände
 mit Pappe und "Danke"
 dran geklebte Nacht
 und "Wir sehn uns bestimmt
 bald wieder..."
 geküsste Wange
 mit
 schliesslich
 "Ganz bestimmt!"
 bist du fort
 dachte nur
 bei mir allein
 diese Not
 diese
 muss die
 unsre sein
 
 Kommentar (27.9.15 13:34) lesen   Sophia Doms - 14. September 2015 8:44 Uhr Kaiserstadt-Potpourri 1914 Manchmal stolpert hier ein Pferd vor der Kutscheoder ein Land in den Krieg,
 sonst aber passiert wenig.
 
 Im Bergarbeiterschlafsaal
 drüben am Salzberg
 geben sich zwei
 gleichen Geschlechts
 in der Nacht noch menschliche Wärme
 und bangen dabei um ihr Seelenheil.
 
 In gelben Häusern und Trikots,
 strahlend wie die Sonne,
 turnt man
 und trinkt
 und stürzt sich,
 hungrig nach Operetten,
 auf die feinsten Torten.
 
 Wenn der Kaiser in seinem Garten ist,
 kläfft der kleine Hund
 in der Nachbarvilla
 besonders laut.
 Seine Frau selig,
 denkt er,
 hätte es gefreut,
 die ist immer nervös geworden
 von der Ruhe der alten Bäume
 drüben im Park.
 
 Todesurteile lassen sich
 auf der richtigen Unterlage
 auch in sehr kleinen Residenzen bequem unterschreiben.
 
 Der Heilige Nepomuk dieserorts
 schaut besonders bekümmert aus.
 Am Kalvarienberg aber
 schreiten die Figuren
 wie tanzend einher.
 
 Auf die Krippe
 im Bauernhof am Ortsrand
 darf dieser Sommer nicht ein Staubkorn werfen.
 In Tücher verpackt
 wartet sie auf den Winter,
 wenn von den Männern
 keiner mehr hier sein wird.
 
 
 
 kommentieren   Werner Weimar-Mazur - 8. September 2015 21:04 Uhr Jacek Auf die frage, wodurch sich der mensch vom tier unterscheide, antwortet Jacek: gewalt! Organisierte gewalt. Ohne jede notwendigkeit, ohne eine bedrohung. Von den pflanzen und pilzen unterscheide sich der mensch durch unorganisiertes wachstum. Eine menschliche gesellschaft bilde kein ausgeprägtes, funtionierendes ökosystem wie zum beispiel ein wald oder eine wiese.
 Seit zwei stunden sitzt Jacek reglos vor seinem PC und starrt auf den bildschirmschoner. Konzentrisch auseinander laufende farbige kreise. In einem roman saß einmal ein typ den ganzen tag lang im schaukelstuhl und starrte aus dem fenster. Schachspieler hocken manchmal zwei stunden vor einer stellung auf dem brett und denken über den nächsten zug nach. Und die schachfiguren bewegen sich nicht einmal. Sie halten das sicher für frei erfunden, dass ein starker psoriatiker überhaupt zwei stunden lang still dasitzen und auf den bildschirm starren kann.
 
 Jaceks lieblingsblume ist der elfenspiegel, wissenschaftlich nemesia. Erklären könne er es nicht, aber vielleicht liegt es an der zipfeligkeit der blüten, versucht Jacek seine vorliebe zu erklären. An manchen tagen setzt sich Jacek hin und kratzt sich blutig.
 
 Seit drei jahren habe ich Jacek nicht mehr gesehen und auch nichts mehr von ihm gehört. Aber ich bin mir sicher, dass er noch lebt.
 Kommentar (13.10.15 15:05) lesen   Jörg Meyer - 5. September 2015 5:17 Uhr kommt! posten hier funktioniert nach wie vor nicht, deshalb link: http://www.schwungkunst.de/wordpress/?p=5415 flucht & ausflüchte kommentieren   Werner Weimar-Mazur - 1. September 2015 22:48 Uhr die beteuerung der zeit die wiesen hängen tief die felderhundertschaften von seiltänzern
 überqueren das meer
 
 du berührst schmetterlinge
 an deinen fingern falterstaub
 du gibst mir das gefühl
 dass ich gedichte zähmen kann
 und den tag anhalten
 auf dem fluss treiben steine
 
 gott lässt für sich beten
 ängste wachsen
 zu einem martyrium
 kommentieren   Werner Weimar-Mazur - 23. August 2015 20:07 Uhr streetview leintücher spannen wir auf zu unserem himmelmeine haut
 wird ruhiger und ruhiger
 im winter
 fällt in dieser gegend immer industrieschnee
 du fragst den bettler
 an der ecke jordan- kiesstraße
 nach seinem einmal erlernten beruf
 auf dem grünstreifen zwischen den richtungsfahrbahnen der stadtautobahn
 zittergras
 
 Kommentar (30.8.15 10:41) lesen   Werner Weimar-Mazur - 17. August 2015 22:10 Uhr vorort auf den straßenbahnschienen zieht ein zeisig
 seine kreise
 haltestellen kennt er auf bäumen
 
 wundersam die sitten
 und gebräuche
 in alternden großstädten
 gehen greise auf den gleisen
 sitzen die jungen in der tram
 und zünden sich ein handy an
 
 
 kommentieren   Lars-Arvid Brischke - 15. August 2015 22:43 Uhr landeplatz schlafbaum chatroom quietschender stare
 reif für die kirschen
 
 kommentieren   Sophia Doms - 14. August 2015 10:43 Uhr Nun bist also auch Du unter die verkleideten Vögel gegangen.
 Unter diese leichten Federspiele
 Vehikel toter Seelen
 die wir schon deshalb gut behandeln müssen
 weil sie uns
 mit gezielten Schnabelhieben
 die Wespen vertreiben können.
 
 Die Wespen surren
 in dieser Kirschenzeit
 ungerührt
 um den Kirschbaum auf dem Friedhof.
 
 Da stehen wir im Schatten
 um dich
 alle miteinander
 so gut es geht
 noch zur Endhaltestelle zu bringen.
 
 Und während wir
 mit großen Gesten
 auf den Bus zur Ewigkeit warten
 haben wir dich
 hat dich jeder einzelne von uns
 längst schon verfehlt.
 
 Wir singen dir Lebewohl.
 Du aber pfeifst dir
 für dich selbst
 ein schräges Lied.
 
 Les oiseaux déguisés Kommentar (17.8.15 19:42) lesen   Lars-Arvid Brischke - 5. August 2015 22:46 Uhr allen gehörenquallen - ohren der brandung
 die alles hören
 kommentieren   Lars-Arvid Brischke - 3. August 2015 23:48 Uhr mensch alter falterwürfel gottes: hält er sich
 oder fällt er - ins meer?
 
 kommentieren   Andreas Gößling - 27. Juli 2015 18:16 Uhr Rituale des Ü Zieht Opa mal das Messer raus(My sweet Lo-ord!)
 Unser Gast will sein Schnitzel schneiden
 Wir brauchen Rituale
 Treppen im Trüben
 Rituale des Übergangs
 Wir haben nur vom Arsch genommen
 Da fällt das gar nicht auf
 (Oh, my Lo-ord!)
 Dreht Opi nicht um zieht ihm
 Die Hosen nicht runter
 Dann kriegt das keiner mit
 (Oh, my Lo-ord!)
 Wir brauchen Rituale
 Stufen im Schmodder
 Rituale des Ü
 Rituale des Über
 (My sweet Lo-ord!)
 Rituale des Übergangs
 
 kommentieren   Andreas Gößling - 27. Juli 2015 18:12 Uhr Klage des Meisters Wir bilden sie aus übers JahrLehren sie singen und rezitieren
 Beten und meditieren
 Um sie hinüberzuschicken
 In die Nacht aus Stein
 
 Manchmal hörst du einen von ihnen
 In der ersten Stunde noch singen
 Eher flehen nur eine Stunde
 Einen von acht
 Nach einem Jahr
 
 Du hörst seine Angst seinen Schmerz
 Wie er verstehen will warum
 Wir sie weggeworfen haben
 Alle acht in die
 Nacht aus Stein
 
 Keiner weiß es
 Wir machen weiter
 Jahr für Jahr
 
 kommentieren   Andreas Gößling - 17. Juli 2015 10:40 Uhr Wenn sie kommen Sieben mal sieben krachende WirbelRegen zum Ruhm des bärtigsten Meisters
 Mädchenköpfe Männerherzen himmelsgrün
 Du kannst dein Eigentum nicht schützen
 Wenn sie kommen wenn sie kommen
 Kalkweiß bewamste Krummdolchbuben
 Kraulen schon durch deinen Pool
 
 
 
 Kommentar (22.7.15 14:50) lesen   Andreas Gößling - 10. Juli 2015 17:54 Uhr Dein Exil Dort drüben gibt es keine Bilder So viel zu deinem Exil
 Du hockst dich hin und hoffst
 Er wird dich übersehen und
 Er übersieht dich nie
 Er er alles dort ist er dein
 Schmerz deine Angst deine Gier
 Und keine Wiederkehr
 
 kommentieren   Julia Trompeter - 9. Juli 2015 21:15 Uhr Gegen Ende Verlassen liegen die Tasten mechanische Waisen auf dem Klavier
 ganz ruhig da. & der Mensch denkt
 über Nichts nach, kein Spiel sei es
 das Leben, über welches alle sagen
 dass es kein leichtes sei & auch
 kein Zuckerschlecken. Aber Else
 warum wimmert der Wind, warum?
 Ich könnte wohl spielen. Sorgsam
 einstudierte Melonen kullern herab
 auf den Flur, es fliehen Notenreste &
 niemand hält dich (Partitur) davon ab
 sich zu schleichen, leise. Leider.
 Kommentar (12.7.15 13:36) lesen   Andreas Gößling - 7. Juli 2015 9:37 Uhr Unter dem Stammelmond  Wie sie durch die Pforte ziehenMit Gesang für das stammelnde All
 Sieben Kinderstiefelschritte tief und
 Drüben die brüllende Nacht
 Durch den Tunnel aus schwarzem Stein
 Mit Geheul für den tobenden Kosmos
 Kein Zurück für deine Kleinen
 Nichts Neues unter der Stechschrittsonne
 Anders unter dem Stammelmond
 
 Kommentar (30.8.15 10:32) lesen   Andreas Gößling - 25. Juni 2015 20:37 Uhr Das andere Am Anfang schreiender Schaum Das andere erst lange danach
 Vorher pfeifende Gischt in der
 Erinnerung irres Getriller
 Dann erst der Schleier der
 Dein Schweigen erzwingt
 Seitdem Ausdrucksdrang
 Kein Widerspruch nur die
 Spannung aus der du
 Schreibend schweigst
 kommentieren   Werner Weimar-Mazur - 24. Juni 2015 12:54 Uhr inneneinrichtung früher dachte ichdie spinne
 in der ecke meines zimmers
 wäre meine mutter
 vater
 verließ uns
 als ich zwölf war
 
 Kommentar (24.8.15 20:42) lesen   Werner Weimar-Mazur - 24. Juni 2015 12:52 Uhr rush hour über der stadt in deiner stimmeamselzittern verse
 aus einem omnibus
 häuserschatten
 kinderaugen
 lugen in einen sich öffnenden himmel
 kommentieren   Markus Stegmann - 19. Juni 2015 23:12 Uhr Weisst du? Wenn du Gott bist
 verspeis ich dich.
 
 Weisst du
 wie der
 Himmel schmeckt?
 Für S. Kommentar (19.7.15 11:32) lesen   Sophia Doms - 3. Juni 2015 11:53 Uhr Jubelgesang im Innern des Wals Wo wäre die Welt mir hellerals hier?
 
 Hat er mich je angeschaut hat,
 als mir draußen
 in der Sonne
 der Wüstensand durch die Finger rann?
 
 Wird er mich noch einmal betrachten,
 wenn ich mich wieder
 in Allerweltspose,
 als Mensch unter Menschen
 in den Schatten des Kürbisgestrüpps ducke?
 
 Hier ist er bei mir,
 lauscht auf meinen Atem,
 zählt meinen Puls,
 wacht über das Steigen meines Fiebers.
 
 In diesem Nun allein,
 in diesem Walfischdunkel,
 bin ich der einzige,
 zu dem er kommt.
 
 In diesem Nun allein,
 in diesem tranigen Walfischleib,
 ist er mein einziger Vater
 bin ich sein einziger Sohn.
 Gruß an Sissy und Herbert Kommentar (7.6.15 19:32) lesen   Herbert Hindringer - 24. Mai 2015 22:25 Uhr 
 Im Inneren eines Wals
 
 
 
 Lenke dich
 ab von dem
 
 Schmerz der Wahrheit mithilfe der Schmerzen auf der
 Außenseite eines Nahtoderlebnisses, die Haut ist jetzt
 
 wie ein Aufkleber, der sich nicht rückstandslos
 entfernen lässt, du bist durchgeschwitzt bis auf
 
 die Knochen, deren Abkehr vom Fleisch
 das jetzt ohne letzten Willen auskommen
 
 muss, und die mangelnde
 Korrespondenz mit dem
 eigenen Mundwerk, sind
 
 die Fehlfunktionen, die der Chor der Stimmen
 begreifen muss, ohne irgendeinen Glauben zu
 wecken, du willst nicht kämpfen müssen, dies
 
 Wesen ist so riesig und doch bist du
 so eng umschlossen, wie es nur geht
 in der Welt, von Mauern, bestehend
 
 aus
 der
 
 Entfernung zu deinem Leben
 deine Fingernägel stecken in
 einer Masse aus Massenmord
 
 man könnte tausend Stufen ins Dasein dieser Kreatur hinaufsteigen
 bis der Kopf den Ausblick ins Nichts hat, selbst ein Sturz wäre hier
 
 nur Spucke, keine Knochen zerbrechen so weich, vom Bus
 dieses Leibs durch die Dunkelheit gebracht, ans todsichere
 
 Ziel, an den Ausstieg der Nacht, die so menschenleer, was
 waren nur deine letzten Worte, fragt die letzte Stimme dich
 
 vielleicht mein
 
 vielleicht Gott
 
 vielleicht warum
 
 vielleicht habe
 
 vielleicht ich
 
 vielleicht dich
 
 vielleicht verlassen
 
 kein Psychodramatiker gelangt mehr in diese Gegend
 von Unglück, kein Behältnis hat je tiefer das Äußerste
 
 enthalten
 nimm die
 
 Nachfolge von Erinnerungen ernst
 den Gestank, der Wunderheilungen
 
 unmöglich macht, den Lärm, der rückwirkend in
 die Geschichte deines Lebens platzt, während der
 
 Fußboden in deinem nackten Fuß versinkt
 die Überstunden beginnen jetzt, mit einem
 
 Wahnsinnsangebot, eine Kollektion von Löchern
 die dir angepriesen werden, du steckst die Hände
 
 lieber in die eigenen Wunden
 als sie auf diesen Innenseiten
 
 abzulegen, du weißt nicht, ob du reich warst oder es jetzt
 wärest, in den Talkshows würdest du in Lautschrift deine
 Geburt beschreiben, dieses Wunder und diesen Widersinn
 
 nichts anderes käme dir noch über die Lippen, die
 hier zerfielen am Gebet, als einmal das Maul nach
 
 innen schnappte, um
 dich in die Abgründe
 
 unter diesem Abgrund zu ziehen
 das Äußere des Wals, unendlich
 
 
 
 
 
 Grüße an Sissy Kommentar (2.6.15 16:48) lesen   Lars-Arvid Brischke - 24. Mai 2015 22:01 Uhr apfeluhr (studie von st. jobs, aus dem nachlass, um 1980) 
  
 big apple is watching you kommentieren   Julia Trompeter - 23. Mai 2015 8:35 Uhr Zum Begreifen nah Voll Überschwang trat wer die Drehtür eindadurch entstand im Innern Wind
 fast ein Orkan, der was in Stücke legte
 
 und wie gedrechselt sank der Raum danach
 als wieder Ruhe herrschte im Gemüt
 in eine jahrelange Stille nach dem Sturm
 
 Seither, an jedem Jahrestag, kommt wer hinein
 und stellt die Jukebox an auf "Riders on the Storm"
 und schaut dem Flockenwirbel nach von
 
 zartem Staub, der sich wie in Erinnerung
 kurz aufgeschreckt sodann in alter Form auf Theke legt
 und Stühle. Und alle Flaschengeister schlafen
 
 wieder ein. Und wer hat ausgeatmet dieses Jahr fünfhundert-
 tausendmal, allein, im Thekenlicht erblickt was einst
 geschah und eine fremde Hand gefühlt als wär sie da
 kommentieren   Sissy de Leu - 10. Mai 2015 7:16 Uhr Was man im Bauch des Wals tun sollte Zuallererst:Es ist finster
 Du bist gekniffen
 wenn du nicht
 ein paar Streichhölzer
 bei dir hast
 & dein Notizbuch:
 Schreib ein Gedicht
 Lehn dich
 gegen seine Rippen
 Sie sind rosig & blass
 & dein Rückgrat
 schmiegt sich
 behaglich in ihre Laibung
 dass du unwillkürlich
 die Beine zur Brust ziehst
 & die Knöchel kreuzt
 Wenn du summst
 summt der Wal
 Wenn du dich räusperst
 tu es sehr leise
 Sonst hustet
 der Wal dich
 an Land
 vor der Zeit
 Kommentar (8.6.15 18:17) lesen   |